Der gemeinnützige Verein CaPoA Freiburg e.V. (Corporation and Progress of Africans) hat sich im Oktober 2020 aus dem Projekt Building Bridges des Amtes für Migration und Integration (AMI) der Stadt Freiburg heraus gegründet und Nelson Momoh und Ababcar Kébé als Vorsitzende gewählt.
Im ersten Jahr seines Bestehens hat der Verein die Arbeit der beiden Streetworker Ababacar Kébé und Nelson Momoh weitergeführt, die vorwiegend jungen Männer auf dem Stühlinger Kirchplatz beraten und in Arbeit zu bringen versucht. In zahlreichen zusätzlichen Aktionen (Verteilen von Masken in Flüchtlingsunterkünften, Verköstigung auf dem Platz, Organisation von Musik und Tanz, Förderung einzelner Talente etc.) war und ist der Verein aktiv. Das alles hat erheblich zur Beruhigung der Szene beigetragen.
Im Rahmen seiner humanitären Arbeit hat der Verein auch mit Einwanderer-Familien gearbeitet. Vor allem alleinerziehende Mütter haben große Schwierigkeiten und finden sich ohne Hilfe kaum zurecht. Aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten und sehr verschiedener kultureller Verhaltensvorstellungen allgemein und Erziehungsvorstellungen im Besonderen geraten sie oft in schwierige Situationen, in denen sie dann auch noch auf Fehlinformationen stoßen, die die Probleme verstärken. CaPoA berät und begleitet sie bei der Orientierung und der Suche nach guten Lösungen für sich und ihre Kinder.
Darüber hinaus wurde ein umfangreiches Projekt geplant und durchgeführt, das sich aus der bisherigen Arbeit entwickelte und als notwendig und sinnvoll erwies. Es ging darum, die Stühlinger Bevölkerung und die jungen Afrikaner, die sich aus ganz Südbaden kommend auf dem Stühlinger Kirchplatz gerne treffen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Um dieses Projekt finanzieren zu können, wurde bei dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ erfolgreich ein Förderantrag gestellt. In Kooperation mit dem Amt für Migration und Integration (AMI) der Stadt Freiburg, dem Förderprogramm „Demokratie leben“, dem E-Werk, dem Programm Cordiale, den Vereinen FAIRburg und Südwind wurde ein umfangreiches Programm entwickelt und dann vom 29. Sept. bis 3. Okt. 2021 im E-Werk umgesetzt. Dazu waren zahlreiche (Video)Konferenzen, Absprachen und Vereinbarungen mit Kulturgruppen, PolitikerInnen und Personen des öffentlichen Lebens und die Herstellung von Videoclips über gelungene Arbeitsintegration notwendig, was nicht nur sehr zeitaufwändig war, sondern auch großes Geschick und Organisationstalent erforderte.
Chancen nutzen – zum Wohle aller
Dieses nun erfolgreich umgesetzte Projekt, dem große Aufmerksamkeit zukam, soll als Ausgangspunkt für die Weiterarbeit dienen, in der es vor allem um den Ausbau der Betreuung der Geflüchteten vor Ort geht, damit sie ihren Weg in die Gesellschaft finden. Das erfordert bessere Arbeitsstrukturen, eine Ausweitung des Angebots sowohl für die Geflüchteten als auch für die weiteren Nutzer des Stühlinger Kirchplatzes, damit Begegnung und Kennenlernen stattfinden kann. Viele brauchen eine intensivere Beratung und Betreuung, um aus der Hoffnungslosigkeit herauszufinden, um Konflikte mit den weiteren Nutzern auf dem Platz und mit dem Gesetz zu vermeiden und um Bildungs-, Arbeits- und Wohnmöglichkeiten ausfindig zu machen und nutzen zu können.
Die Gettoisierung in den Unterkünften hilft nicht, sondern verstärkt das Problem, weshalb sie überwunden werden muss. Es geht eher darum, die verschiedenen afrikanischen Vereine zu koordinieren, um Synergien zu erzeugen und es geht vor allem auch darum, den Kontakt zur alten Heimat für die weitere Stabilisierung der Individuen und der Gruppen zu erreichen.
Darauf kann sich dann eine moderne Form des Umgangs mit der Flüchtlingsthematik im Sinne einer Kooperation aufbauen: Statt geflüchtete Menschen abzuschieben wollen wir sie hier oder in ihrem Heimatland ausbilden und in eine Kooperation von deutschen mit afrikanischen Firmen einbinden – das hilft allen, weil es den Hoffnungen und Talenten der Geflüchteten einerseits und unserm Anspruch auf ein humanitäres Miteinander andererseits gerechter zu werden verspricht. Unsere Suche nach Arbeitskräften darf nicht dazu führen, dass die afrikanischen Länder auch noch ihre Talente verlieren und die Verteilung des Reichtums in der Welt noch ungerechter wird.
Um das alles planen, organisieren und sinnvoll koordinieren zu können, brauchen wir Menschen, die mitarbeiten, wir brauchen Räume und Gelder, um eine Geschäftsstelle zu finanzieren.
Informieren sie sich, melden Sie sich,
wir haben eine spannende Zukunftsaufgabe:
Homepage: https://capoa-freiburg.de;
Kontakt: Nelson Momoh, Zehntsteinweg 6, 79110 Freiburg,
Tel: 0176 38706718, Email: