Im August 2019 fing unser Engagement auf dem Stühlinger Kirchplatz in Freiburg an Form anzunehmen. Seither ist mehr als ein Jahr vergangen. Unser Projekt nennen wir Building Bridges. Wir sind eingesetzt, um mit den jungen Geflüchteten in Freiburg ins Gespräch zu kommen und die Situtation vor Ort zu befrieden. Es hat nicht nur die Herausforderungen gegeben, die Building Bridges ins Leben gerufen haben, auch die Corona-Pandemie kam hinzu.
Brücken bauen und verbinden
Vor dem Beginn unserer Arbeit auf dem Stühlinger Kirchplatz war es immer wieder zu Konflikten zwischen den jungen afrikanischen Männern und Anwohnern bzw. Passanten, sowie zwischen ihnen und der Polizei gekommen.
Es gelang uns durch tägliche Präsenz von Montag bis Freitag auf dem Platz Vertrauen zu den jungen afrikanischen Männern aufzubauen. Durch die Regelmäßigkeit unserer Anwesenheit wurde bald erkannt, dass es unser Ziel ist, für sie da zu sein und ihnen zu helfen.
Wir konnten Hilfe leisten beim Verstehen behördlicher Briefe, bei Telefonaten mit dem Amt oder gar durch Begleitung zum Amt. Außerdem konnten wir weiterführende Hilfekonzepte vermitteln. Wir leiteten bei finanziellen Notlagen an „Kontaktnetz“ weiter und haben bei der Anmeldung zum Deutschkurs bei „Bildung für Alle“ begleitet.
Zunächst traten wir auch als Schlichter zwischen den jungen Männern und der Polizei auf. Wir hatten einen konstruktiven Austausch mit den Polizeikräften. Den jungen afrikanischen Männern konnten wir kooperatives Verhalten nahebringen, um Eskalationen zu vermeiden. Unsere Arbeit wurde und wird von allen Seiten wertgeschätzt.
Unser Projekt Building Bridges hat deutlich dazu beigetragen, dass die anfangs als latent aggressiv wahrgenommene Atmosphäre auf dem Platz abgenommen hat.
Im nahen Umfeld des Platzes haben wir Flyer verteilt, um so zusätzlich auf unser Projekt Building Bridges aufmerksam zu machen. Uns war es wichtig Anwohner und Passanten über unsere Arbeit aufzuklären und über unser Tun im Bilde zu halten.
Gemeinsam aktiv
Im Sommer haben wir mit den jungen Männern zusammen einmal pro Woche (donnerstags) auf dem Platz Musik gemacht und getrommelt, auch dies hat zu viel positiven Austausch mit der Freiburger Bevölkerung geführt.
Zudem haben wir am Wochenende am Seepark Fußballspiele und auch ein Turnier mit der FR Stadtbau organisiert. Wir planen nun, die Fußballaktivitäten auszuweiten.
Wir versuchen diese sportlichen Unternehmungen mit geselligem Beisammensein zu verbinden. Wir organisieren hierfür Getränke und wirken auch hin zum kulinarischen Austausch mit traditionellen afrikanischen Speisen. Auch ein muslimisches Fest organisiert am Seepark zählte dazu.
Neue Aufgaben mit Corona
Die Corona-Pandemie erschwerte zwar unsere Aktivitäten im Rahmen des Projektes Building Bridges gab uns aber auch neue Aufgaben auf. Wir klärten und klären die jungen Afrikaner zu den geltenden Hygieneregeln auf und erinnern immer wieder an die Einhaltung der Regeln. Auch hier sehen wir Erfolge.
Wie gehts weiter?
Die Situation auf dem Stühlinger Kirchplatz hat sich aus unserer Sicht deutlich verbessert. Gleichwohl sehen wir, dass die Ereignisse auf dem Stühlinger Kirchplatz ein dynamisches Geschehen zeigen und ständige Begleitung gefordert ist. So ist geplant das Projekt Building Bridges fortzusetzen.
Unsere Tätigkeiten in 2021
1. Beratung und Unterstützung
2. Begleitung bei der Bewältigung von Alltagsproblemen.
3. Motivation zum Besuch und Erläuterung zu den Angeboten : Ausbildung, Praktikum, Sprachkurse
4. Mediation in Konfliktsituationen
5.Sport. Tischtennis als Einzelsportart wegen Corona .
6. kulturelles Engagement und Austausch : Musik ; Fabeln Erzählungen ; Soul Food teilen
7. Vertrauensarbeit mit den Geflüchteten
8. Erläuterung der Corona-Standardregeln und -Vorschriften. sowie die Bedeutung und Vorteile von Impfungen